... Ich hatte mich entschieden - ein Jahr nach Amerika. Alles begann mit einem Werbeplakat in unserer Bibliothek. Ich wollte mich eigentlich nur 'mal über so ein Austauschjahr informieren.... und auf einmal steckte ich schon mitten in den Vorbereitungen: Fragebögen ausfüllen, ein Visum beantragen, mich um Impfungen kümmern. Und ehe ich mich besinnen konnte, steckte ich im totalen Amerika-Fieber und konnte es kaum erwarten, dass es endlich los geht.

Doch die Zeit verging dann schneller als ich dachte und plötzlich war schon der 20.08.1999, der Tag meiner Abreise und an diesem Tag wurde mir erst richtig bewusst, dass ich meine Freunde und Familie für lange Zeit nicht mehr sehen würde. Es fiel mir schwer, von allen Abschied zu nehmen und stellte mir Fragen, wie: Was werde ich verpassen? Werden meine Freunde noch so sein wie jetzt, wenn ich wieder komme und werden wir uns dann immer noch so gut verstehen? Fragen, die mir keiner beantworten konnte und die mir im Nachhinein betrachtet, nur unnötige Sorgen bereitet haben.

Nachdem meine Eltern mich damals zum Flughafen gebracht hatten, war ich auf einmal ganz alleine, zum ersten Mal in meinem Leben. Ich musste drei Flughäfen, völlig auf mich allein gestellt, bewältigen und dabei war ich doch noch nie zuvor geflogen. Ich staune heute noch, dass ich tatsächlich meinen Zielort, Springfield, MO, erreicht habe und nicht irgendwo verloren gegangen bin.

 Meine Gastfamilie holte mich dann vom Flughafen ab – leider ohne mein Gepäck, das kam erst zwei Tage später nach.

Ich kannte meine Gastfamilie ja schon von Bildern, doch als sie dann live vor mir standen, war ich erleichtert, denn sie waren wirklich genau so, wie ich sie mir vorgestellt hatte.

Mein mom, Pennie, erzählte mir später, dass sie noch nie so aufgeregt war, wie an diesem Tag meiner Ankunft. Da ging es ihr wohl genauso wie mir.

Ich konnte es noch gar nicht fassen. -- Ich in Amerika! --- Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen, auch an den american way of live, an das 24-Stunden-am-Tag-den-Fernseher-laufen-lassen (so viele Filme, wie ich in diesem Jahr habe ich mein ganzes Leben noch nicht gesehen), das amerikanische Essen (ich habe am Anfang vergebens auf Kartoffeln und Soße gewartet) und noch vieles andere mehr. Auch die Schule war ungewohnt. Am Anfang hatte ich ziemliche Probleme, meine Räume zu finden, habe mich dabei auch oft verlaufen. Doch mit jedem Tag wurde es vertrauter und es gefiel mir auch immer besser in America. Das Telefonieren am Wochenende, das e-mailen und die viele Post, die ich aus Deutschland bekam, halfen mir sehr über die ersten schwierigen Tage hinweg. Ich habe auch "after school activities" gefunden, die mir viel Spaß gemacht haben und wo ich auch viele neue Freunde gefunden habe. Hier in Deutschland vermisse ich das ein wenig, vor allem auch den "School Spirit" und die football games ( mit band und cheer leadern ) am Freitagabend.

 

Ich denke gerne an all' diese Dinge zurück, die ich dort erlebt habe. Es war wirklich ein tolles Jahr, in dem ich vieles gelernt habe, vor allem aber, dass man alles schaffen kann, wenn man es will.

 

Susanne Arndt, Klasse 12

 (Oktober 2000)     

 

Falls Euch mein Bericht neugierig gemacht hat oder Ihr Interesse an einem High School year in den USA habt, könnt Ihr mich gerne jederzeit ansprechen!

 

 

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